[Foren-RP] Ein Blümchen auf Abwegen

Es ist kalt, ziemlich kalt. Der Boden unter seinen bloßen Füßen scheint feucht zu sein, aber weich, und bitterkalt. Allmählich schwindet das Gefühl in den Zehen. Die dünnen Leinenschuhe hat er unterwegs längst verloren, oder besser zurück gelassen. Das grobe Material scheuerte bloß auf der empfindlichen Haut. Die grobe Hose die er trägt, und das etwas zu große Hemd sind nicht besser, und gegen die Kälte schützen sie nur wenig, aber immerhin waren sie besser als garnichts, auch wenn das Material sich alles andere als angenehm anfühlte.

Die Schritte des Wesens wirken unsicher, beinahe taumelnd. Es scheint erschöpft zu sein, und immer wieder die Hände auf der Suche nach irgendeinem Halt auszustrecken. Die gelblich schimmernden Augen sind halb geschlossen, die grüne Haut wirkt etwas fahl, und die weißen Blütenblätter auf seinem Kopf hängen etwas schlaff herunter. Eine Weile kämpft er sich durch den Schnee, dann stolpert er über einen darunter verborgenen Stein, und landet auf den Knien. Wie benommen bleibt er sitzen, den Kopf etwas gesenkt und die Hände vor isch in dne Schnee gestützt. Die kalte Luft brennt beim durchatmen in den Lungen. Er brauchte eine Pause, am Besten etwas warmes, aber er hatte nichts. Er wusste ja nicht einmal, wo er war, noch wohin er gehen sollte.

Irgendetwas zieht ihn in eine bestimmte Richtung, doch was es ist, das kann er nicht sagen. Es fühlt sich seltsam an. Vertraut, aber dennoch fremd. Mit einer Hand zieht er den grobne Stoff seines Hemdes enger um die ohnehin schon wunden Schultern und seufzt leise. Ein weißer Verband schimmert an der hand, der sich am unteren Ende allmählich löst, und wohl alsbald von selbst abwickeln dürfte, doch entweder bemerkt er es nicht, oder es ist ihm egal...

Sie streifte schon einige Zeit durch die verschneiten Berge der Norn. Ein Auftrag hatte sie in eines der Dörfer dort geführt, nun war sie auf dem Weg zurück. Der lange Pelzmantel in den sie sich gewickelt hatte wirkte viel zu groß für die schlanke Gestalt darin, ebenso wie Stiefel und Handschuhe. Sie musste etwas schmunzeln, als sie sich dessen bewusst wurde. Das kommt wohl davon, wenn man sich die Kleidung von jemand anderem leiht. Sie selbst besaß keine Winterkleidung und auf die Schnelle hätte sie auch nichts auftreiben können. Sie zog die Kapuze etwas weiter ins Gesicht, um sich vor dem kalten Wind zu schützen.

Sie war bereits ein Stück weit gekommen und die Behausungen der Norn waren schon lange hinter ihr verschwunden, als sie vor sich im Schnee einen Schatten ausmachte. Was war das? Eine Spiegelung der Luft? Eigentlich sollte sie sich direkt zurück begeben, doch aus irgendeinem Grunde zog dieser Schatten sie an. Langsam und vorsichtig näherte sich ihm.

Müde wischt er sich mit einem Handrücken über das Gesicht. Er war eiskalt, so wie alles andere hier draußen. Hier schien nichts zu sein, und selbst die Bäume, die seine Finger berührt hatten waren eisig kalt, doch sie fühlten sich nicht tot an. Ganz sachte schüttelt er den Kopf, und schließt die Augen dann, als ihn ein leichter Schwindel überkommt. Was nur sollte er anstellen? Viel weiter würde er so kaum kommen, und die Sonne, die er auf der Haut spüren konnte hatte kaum genug Kraft ihn wirklich aufzuwärmen.

Müde lässt er die Hand wieder sinken, und erstarrt dann förmlich, als er in einiger Entfernung das Knirschen von Schnee hören kann. Es klang nach Schritten. Abermals greift er nach dem groben Stoff, und zieht ihn enger um die schmalen Schultern.

Langsam nimmt der Schatten vor ihr Gestalt an. Für einen Moment traut sie ihren Augen kaum. Ein Sylvari, hier in der Kälte? Und dann auch noch so spärlich gekleidet. Sie macht einen Bogen, um sich ihm von der Seite nähern zu können, auch damit er sich nicht zu sehr erschreckt. Sie geht langsam und bedächtig, versucht durch ihr Verhalten zu zeigen, dass sie ihm nichts böses will. Als sie etwa auf der Höhe seines Kopfes und noch etwa anderthalb Meter entfernt ist, bleibt sie stehen und geht in die Hocke.

Sie betrachtet den Sylvari vor sich im Schnee für einen Augenblick, bevor sie ihn leise anspricht. "Grüße.", sagt sie schlicht.

Pheraun zieht die Schultern in die Höhe, als die Schritte sich nähern, so als versuche er, sich dazwischen zu verstecken. Er zitter ob der Kälte leicht, und die Hose ist an den Knien längst nass vom Schnee. Sein Atem geht etwas schneller als gewöhnlich, was an den Kondenswölkchen, die isch vor seinem Mund bilden gut zu sehen ist. Höchst wahrscheinlich der Anspannung wegen. Die Lider hält er weiterhin geschlossen, und den Kopf schützend gesenkt. Er kann hören, wie die Schritte unweit von ihm verebben, dann das Rascheln von Stoffen. Fest umgreift die bandagierte Hand den groben Stoff des Hemdes, ehe er, ob der Stimme erst einmal zusammen zuckt.

Nur langsam wandert das Gesicht in Richtung der Stimme, er blinzelt einige Male. Die von der Kälte aufgeplatzen Lippen beben leicht. Er öffnet den Mund, wie um zu einer Antwort anzusetzen, schließt ihn dann jedoch wiede, ohne etwas gesagt zu haben.

Sie betrachtet das verschüchterte Wesen vor sich. Was war ihm nur geschehen? Sie blieb in der Hocke und sprach ihn nochmals, etwas sanfter an. "Habt keine Angst, ich tue Euch nichts."

Ihr Blick wandert über seinen Körper, seine Kleidung. Selbige ist offensichtlich nicht für dieses Wetter geeignet. Sie erhebt sich kurz und geht vorsichtig einige Schritte dichter an ihn heran, so dass sie noch etwa eine Armlänge von ihm entfernt ist. Langsam und vorsichtig streckt sie ihm ihre Hand entgegen. "Ihr friert, das sehe ich. Was tut ihr hier draussen?"

Abermals zuckt er leicht zusammen, als die Stimme erneut erklingt. Der Verband, der um die Hand liegt, mit der er sich am Hemd festkrallt löst sich, und wickelt sich allmählich ab, wohl wegen der Spannung, unter der er stehen muss. Erneut blinzelt er eilig, und öffnet erneut den Mund, um etwas zu sagen. Doch es dauert eine ganze Weile, als müsse er sich die Worte erst zurecht legen, oder darüber nachdenken.

"Wer... seid ihr...?"

Erklingt es dann leise und scheu. Seine Stimme bebt ein wenig, und klingt ob der Kälte leicht rauh. Als es dann erneut raschelt, und die Schritte wieder näher kommen versteift er sich wieder, und beißt isch auf die ohnehin schon aufgeplatzte Unterlippe.

"Ich... weiß es nicht..."

Folgt dann die leise Antwort, ebenso wie ein Seufzen. Er wusste es tatsächlich nicht. Dass ihm die Hand entgegen gestreckt wird, bemerkt er natürlich nicht, weshalb eine Reaktion darauf völlig ausbleibt. Den Kopf hält er noch immer leicht gesenkt, sodass man beinahe meinen könnte, er würde die Hand anstarren, doch sein Blick geht ins Leere.

Dass er ihre Hand nicht nimmt, entgeht ihr nicht. Sie betrachtet ihn eingehender und bemerkt, dass sein Blick durch ihre Hand hindurch zu gehen scheint. Es scheint, als würde er sie gar nicht sehen.

Daher nähert sie ihm sich noch etwas, bis sie ihn vorsichtig berühren kann. "Bitte erschreckt nicht." Sie fasst ihn vorsichtig bei der Schulter, knöpft ihren Mantel auf und will ihn vorsichtig zu sich hinüber ziehen. "Habt keine Angst. Mein Name ist Sakura Ichigo. Ich will Euch nichts böses."

Sie hofft, dass ihre Worte reichen, um ihm wenigstens etwas von der Angst zu nehmen.

Dennoch zuckt er ob der Berührung leicht zusammen, und wendet das Gesicht osgleich in ihre Richtung. Die einst wohl gesund aussehenden blütenblätter auf seinem Kopf hängen ihm matt und kraftlos ins Gesicht, der Ausdruck in seinen gelbgolden schimmernden Augen wirkt müde und scheu, und gleichwohl misstrauisch, dennoch bleibt er erst einmal sitzen. Als sie ihn dann zu sich herüber zieht erstarrt er erneut, lässt sie aber erstmal machen. Einzig seine Augen zucken hin und her, so als würde er sich nach einem möglichen Fluchtweg umsehen wollen, was allerdings wohl unmöglich ist.

"Was..."

Fängt erl eise an, verstummt aber auch sogleich wieder. Irgendwas an ihrer Gegenwart ist seltsam, anders, als bei anderen. Es fühlt sich nicht an, als ginge von ihr Gefahr aus. Viel mehr scheint es, als könne er genau das Gegenteil spüren, was ihn nur sichtlich verwirrt.

Sie zieht ihn unter den viel zu großen Mantel und schlägt diesen um sie beide. Sie spürt die Kälte, die von ihm ausgeht. "Ihr seid vollkommen ausgekühlt.", sagt sie leise. Vorsichtig legt sie die Arme um ihn, damit sie ihn mit ihrer eigenen Wärme zusätzlich aufwärmen kann.

Durch die Nähe, spürt sie seine Verwirrung und seine Angst. "Ich werde Euch etwas wärmen, bevor wir weitergehen. Habt keine Angst. Ich habe nicht vor Euch etwas zu tun." Sie schweigt und sieht auf die welken Blütenblätter auf seinem Haupt. "Habt ihr einen Namen?", fragt sie ihn leise. In ihrer Stimme schwingt Fürsorge und Wärme mit. Ihre Arme ruhen weiter um ihn gelegt, jedoch locker, so dass er spüren kann, dass sie ihn nicht zwingen will. Er kann sich frei bewegen, wenn er möchte.

Spürbar erschaudert er, als der warme Mantel um seine Schultern gelegt wird. Die Hand, mi welcher er noch immer sein Hemd umklammert hält zittert leicht, während der Verband sich weiter abwickelt. Er lässt e geschehen, doch die Verwirrung bleibt fürs erste. Es fühlt sich seltsam an, irgendwas an ihr ist anders, als an den Wesen, mit denne er bisher zu tun hatte. Die Wärme allerdings tut gut, Die fremden Arme um seinen Leib fühlen sich nichts desto Trotz seltsam an. Er wirkt ein wenig angespannt, aber das Gefühl, dass von ihr keine Gefahr ausgeht lässt ihn langsam und allmählich etwas entspannen.
Er senkt den Kopf wieder etwas, sodas er beinahe an ihrer Schulter lehnt, versuchend, seinen Atem wieder zu beruhigen.

"Weiter... gehen...?"

Hakt er dann vorsichtig nach, erneut leicht blinzelnd.

"Wohin... denn...?"

Noch immer kann er spüren, dass ihn irgendetwas in eine bestimmte Richtung zieht, aber dort würde er wohl auch später hinkönnen. Erst einmal wäre er schon damit zufrieden, aus dieser unsäglichen Kälte heraus zu kommen. Irgendwo ins Warme. Vorsichtig regt er sich etwas, versucht, die Beine auszustrecken, das dauernde Knien ist nicht sonderlich bequem, und seine Füße fühlen sich noch immer oder erst Recht taub an.

"Pheraun..."

Murmelt er dann leise, und schließt die Augen wieder.[list][*]

"Pheraun", wiederholt sie. "Ein schöner Name." Sie sieht zu ihm hinab, versucht seinen Gesichtsausdruck zu deuten.

"Raus aus der Kälte. Ich bin nicht von hier und war auf dem Weg zurück zu dem Ort, in dem ich wohne. Dorthin würde ich Euch mitnehmen, damit Ihr Euch aufwärmen und erholen könnt. Ich habe gesehen, dass Eure Hand verletzt ist. Dort könnte sich jemand darum kümmern. Wenn Ihr wieder bei Kräften seit, könnt ihr weiter reisen, wo immer Ihr auch hin wollt."

Sie spürt seine Anspannung sehr deutlich, weiss aber nicht, was sie dagegen tun kann. Sie kann ihm auch die Angst, die er verströmt, nicht nehmen. Zumindest nicht, so lange sie hier in der Kälte sitzen. Auch ihr wird es langsam kalt.

"Könnt Ihr aufstehen?", fragt sie ihn daher vorsichtig.

Das Gesicht des jungen Sylvari wirkt müde, aber abgesehen von der zitternden Unterlippe recht ruhig und gefasst. Auch sein Atem hat sich wieder normalisiert. Er zittert noch immer leicht, aber es scheint nicht meh so schlimm, wie vor ein paar Minuten noch.
Probeweise bewegt er die Zehen etwas, die sich ziemlich taub anfühlen, nickt dann aber sachte.

"Ich denke... schon..."

Antwortet er leise, und versucht dann etwas unbeholfen aufzustehen, sollte sie sich ebenfalls erheben. Es wirkt ein wenig schwerfällig und ungelenk, was wohl an der Kälte liegen dürfte. Die bandagierte Hand lässt das Hemd endlich los, der Verband hat sich nun mehr oder minder in Wohlgefallen aufgelöst, einige Lagen bedecken die Hand jedoch noch, der Rest hängt einfach herunter und tanzt leicht im Wind. Er blinzelt, und fasst dann mit der anderen hand nach ihr, auf der Suche nach irgendeinem Halt.

"In... Ordnung..."

Stimmt er dann vorsichtig zu, und wischt sich mit dem bandagierten Handrücken ein paar der welken Blütenblätter aus dem Gesicht.

"Ich... weiß nicht recht, wohin ich eigentlich will..."

Fängt er dann zögerlich und leise an.

"Eigentlich weiß ich nicht einmal.. wohin ich gehen soll. Aber da... da ist etwas... Irgendetwas scheint... mich in eine Richtung zu ziehen. Ich weiß nicht warum, noch weiß ich, was dort auf mich wartet aber... es fühlt... sich richtig an. Es ist... seltsam."

Erzählt er schließlich und zuckt sachte mit den schmalen Schultern. Er ist schlank, fast knochig, oder holzig, wenn man so will, was die Kälte noch eher in seine Glieder kriechen lässt, doch er scheint ruhiger zu werden, und allmählich etwas Vertrauen zu fassen, was wohl auch mit daran liegt, dass Sakura, ungleich jener Wesen die er kannte auf eine gewisse Art und Weise einschätzbar scheint, die er nicht kennt. Es ist beängstigend und beruhigend zugleich. Noch ist er sich nicht ganz sicher, ob es nicht vielleicht eine Sinnestäuschung ist, hervorgerufen durch den Wärmeverlust, oder ob es tatsächlich so ist, aber der Wunsch danach, dass es real ist lässt ihn für den Moment daran glauben.
Ein Gähnen unterdrückend seufzt er leise. Er wollte schlafen, aber hier draußen wäre das wohl unweigerlich sein Todesurteil.

Sie steht mit ihm zusammen auf, dabei versucht sie den Mantel weiterhin um sie beide geschlungen zu halten. Sie legt ihren Arm um ihn, als er nach Halt sucht. Den Mantel legt sie ihm um die Schultern, zieht ihn etwas zu sich heran, damit sie den Mantel vorn besser zu halten kann gegen den kalten Wind. "Dann lasst uns gehen.", sagt sie.

Ihr Blick streift in die Ferne in Richtung des Horizonts. Sie weiss, dass es nicht mehr weit ist bis zu den letzten Ausläufern der Berge und den ersten grünen Streifen des Dschungels. Von dort würden sie bald im zuhause sein. Der Gedanke daran lässt sie kurz schmunzeln und sie strahlt noch mehr Ruhe aus, als zuvor.

"Wir müssen ins Warme. Ich denke, ich weiss, wohin es Euch zieht. Doch das möchte ich Euch lieber in Ruhe in einer angenehmeren Umgebung erklären."

Mit diesen Worten geht sie los, langsam einen Schritt nach dem anderen machend, den Arm weiter um Pheraun gelegt, als Halt und Führung.

Mühsam geht Pheraun neben ihr her. Eigentlich ist es mehr ein Stolpern. Seine Füße wollen nicht mehr so recht, wie er, was unter Anderem auch daran liegt, dass sie so kalt sind, das er sie kaum noch spüren kann. Er wirkt erschöpft, schließt imme wieder die Augen, und hält sich mit einer eiskalten Hand an ihr fest.

"Ihr wisst... wohin...?"

Flüstert er dann leise, und wirkt deutlich erstaunt. Im Grunde hätte er wohl erst einmal nicht nachgefragt, er wirkt noch immer recht scheu, aber die Konzentration, die er für das Gespräch aufbringen musst, hielt ihn davon ab, einfach einzuschlafen. Zwar kommen sie nicht sonderlich schnell voran, aber er bemüht isch immerhin, sie nicht allzu sehr aufzuhalten. Der Blick in die Ferne bleibt ihm verwehrt, er kann nicht einschätzen, wie weit sie noch gehen müssen, aber immerhin setzt er beständig einen Fuß vor den anderen, während die kalte Luft beim Atmen in den Lungen brennt.

Sie nickt auf seine Frage hin, er kann die Bewegung des Mantels spüren. "Ja, das weiss ich. Doch ist hier nicht der richtige Ort. Ich spüre, dass Ihr müde und verkühlt seid. Lasst uns weiter gehen." Sie zieht ihn noch dichter an sich heran, damit er sich gegebenenfalls auf sie stützen kann, wenn er keine Kraft mehr hat.

Sie ist selbst relativ schmal, strahlt dennoch Kraft und Ruhe aus. Ihre Bewegungen sind geschmeidig und fliessend. Sie ist etwas kleiner als Pheraun, aber nicht viel, wahrscheinlich nur wenige Zentimeter.

"Wenn Euch die kalte Luft zu sehr das Atmen beschwert, zieht den Mantel etwas über Euer Gesicht. Die Luft die Ihr dann einatmet ist etwas wärmer und tut nicht mehr ganz so weh.", sagt sie, denn sie ahnt, wie es ihm gehen muss.
Beharrlich führt sie ihn weiter in Richtung des Grüns, dass langsam am Horizont erscheint.

Pheraun nickt leicht und zustimmend, während er sich weiter abmüht, neben ihr her zu gehen. Er unterdrückt ein Gähnen, und erschaudert leicht, dann greift er mit der bandagierten Hand nach dem Mantelkragen, um ihn vor sein Gesicht zu ziehen. Tatsächlich erleichtert es das Atmen etwas, auch wenn der Pelz etwas an der Nase kitzelt, und ihm so ein leises Niesen entlockt. Mit der anderen Hand hält er sich noch immer an Sakura fest. Seine Knie zittern ob der Kälte, und er hat Mühe, die Füße voreinander zu setzen, ohne dass sie ihm ob ihrer Gefühllosigkeit weg knicken.

"Es ist... kalt..."

Wispert er unsinnigerweise, wahrscheinlich eher um überhaupt irgendetwas zu sagen. Er schließt die Augen, und stolpert fast, als er für einen Moment weg zu nicken droht, reißt die Lider dann wieder auf, und schüttelt matt den Kopf, ehe er mühsam weiter geht.

Sie fängt ihn ab, als er stolpert. "Es ist nicht mehr weit. Dann können wir eine Pause machen." Sie bleibt kurz stehen, um nach seiner Hand zu greifen, die sich an ihr festhält. Vorsichtig legt sie sich seinen Arm um die Hüften, festigt den Halt des Armes um ihn und legt auch noch den anderen Arm um ihn, so dass er ganz gestützt wird. Der Mantel flattert kurz auf. Sie bekommt ihn jedoch zu greifen und verschliesst schnell wenigstens ein paar Knöpfe, um die gröbste Kälte fern zu halten.

"Ja, es ist sehr kalt. Mit der spärlichen Kleidung ist es fast ein Wunder, dass ihr noch nicht erfroren seid. Mit der richtigen Kleidung kann es hier jedoch manchmal direkt schön sein.", sagt sie, während sie ihn langsam weiterzieht. Sie kann mittlerweile die ersten Bäume erkennen. "Bald ist es wärmer."

Er lässt es geschehen, und hält sich dann vorsichtig an ihr fest. Seine Finger fühlen sich eiskalt an, und sie zittern leicht. Mit der anderen Hand hält er sich den Mantel vor Mund und Nase. Langsam geht er weiter, und nickt dann abermals, immer wieder blinzelnd, und die Augen nur mit Mühe offen haltend.

"Schön...?"

Murmelt er dann leise, und schiebt mit den Füßen den Schnee vor sich her. Schwer vorstellbar, dass es in dieser unwirtlichen Kälte schön sein konnte, obendrein wenn man nicht gerade die Besten Erinnerungen an Orte wie diese hatte. Pheraun gähnt, und seufzt dann leise. Eine Pause wäre wunderbar, aber womöglich würde er einschlafen, sobald er die Möglichkeit hatte, sich für einen Moment nicht bewegen zu müssen.

"Ja, schön. Glaubt mir, wenn Euch die Kälte nicht in die Glieder kriecht und man sich gut vor der kalten Luft schützt, dann kann es hier schön sein. Die Luft ist rein und klar. Sie weckt meinen Geist, vor allem, wenn ich zusammen mit einer Gruppe Norn unterwegs bin und sie ihre Geschichten erzählen." Sie schweigt einen Moment und blickt nach vorn. "Ihr könnt Euch das sicher nicht vorstellen und das kann ich verstehen. Wenn man den Winter so kennen lernt, wie ihr, dann mag es einem nicht schön erscheinen."

Die Kälte seiner Finger scheint sie nicht zu stören. Offensichtlich ist sie diese Umgebung wesentlich besser gewohnt. Sie geht weiter und langsam verändert sich die Luft. Sie wird etwas wärmer, auch die Sonne gewinnt an Kraft. Auch wirkt die Luft langsam etwas feuchter und nicht mehr so trocken wie vorher. Plötzlich hört der Schnee unter ihren Füssen auf und sie gehen für kurze Zeit auf blanken Felsen. "Seid vorsichtig. Die Felsen sind hart, nicht dass Ihr Euch noch verletzt."

Angestrengt lauscht Pheraun ihrer Stimme, sich förmlich daran festhaltend, um wach zu bleiben. Er zittert noch immer, aber Mantel wärmt wenigstens ein bisschen, auch wenn er nicht verhindert, dass die Kälte über seine Füße immer wieder in seine Glieder kreicht.

"Norn..."

murmelt er leise, und blinzelt einige Male. Viel mehr als diesen unwirtlichen Ort kannte er nicht, und die Wesen, die er kennen gelernt hatte waren nicht wirklich nett gewesen. Einige haben es vielleicht versucht, aber das half auch alles nichts. Erneut klappen ihm die Augen zu, sodass er zusammen zuckt, als er sie wieder aufreißt.
Dann treten seine Füße auf etwas hartes, glates. Auch wenn er so gut wie nichts mehr spürt ist die Veränderung doch deutlich. Es ist nicht mehr nass, aber dennoch kühl. Vorsichtig bewegt er die Füße auf dem neuen Untergrund, und hebt den Kopf dann etwas. Die Luft hat sich verändert, nicht nur der neue Geruch, der vom Wind hergetragen wird, auch Feuchtigkeit liegt darin.

Wieder blinzelt er, und dreht den Kopf etwas, fast so, als wolle er sich umsehen, was natürlich unmöglich ist. Für einen winzigen Moment bleibt er stehen, schickt isch aber sogleich wieder an weiter zu gehen.

"Wo... sind wir... hier?"

Fragt er dann leise nach, ein weiteres Gähnen unterdrückend und sich noch immer a ihr festhaltend.

Sie bleibt einen Moment stehen, damit er sich etwas sammeln kann. "Wir sind am Rande der Berge der Norn. Vor uns liegt der Dschungel. Wir können von hier aus weiter zur Befleckten Küste gelangen. Ich würde jedoch erst einmal in die nächste Menschenstadt reisen. Dort könnt Ihr Euch ausruhen und zu Kräften kommen."

Sie geht langsam wieder los, ihn weiter mit sich führend. "Wenn wir am Fuss der Berge angelangt sind, können wir eine Pause machen und ihr könnt etwas schlafen. Weiter unten ist der Boden nicht mehr so kalt und es ist ungefährlich sich auszuruhen." Während sie weiter geht, öffnet sie einige Knöpfe des Mantels, denn es wird langsam warm. Aus dem Dschungel vor ihnen klingen die Rufe von Vögeln und das Zirpen von Insekten. Es riecht nach dem Grün der Bäume, nach Früchten, aber auch der unterschwellige Geruch von Raubtieren schwingt in der Luft mit. Es ist eine wirre und auch aufregende Mischung, wenn den Dschungel nicht kennt.

Pheraun lauscht ihrer Stimme, während er weiter vorsichtig neben ihr hergeht, doch bei dem Wort menschenstadt erschaudert er, und bleibt erneut stehen. Er beißt sich auf die Unterlippe und blinzelt einige Male, wischt sich dann mit der nur noch sporadisch bandagierten hand ein paar der schlaff herab hängenden Blütenblätter aus dem Gesicht.

"Ich... weiß nicht..."

Murmelt er unsicher, und geht schließlich nur widerwillig weiter. Auf weitere dieser Menschen konnte er gut und gerne verzichten, aber immerhin die Aussicht auf etwas Schlaf war eine Gute. Dann scheint das Klima plötzlich zu wechseln. Es wird wesentlich wärmer, und die Luft feuchter, so, als würden sie in eine Wand aus feuchter Wärme eintauchen. Entgegen der Kälte zuvor allerdings fühlt es sich angenehm an, viel besser als vorher.Tief atmet er durch, als die Luft nicht mehr in den Lungen schmerzt, und schließt dann die Augen, veruschend, aus dem Wirrwarr an fremden Geräuschen irgendetwas herauszufiltern.
Es ist recht laut, und die ständige Geräuschkulisse aus allen Richtungen macht die Orientierung schier unmöglich. Sein Kopf wandert immer wieder in irgendeine Richtung, aus der gerade ein Geräusch kommt, dann schüttelt er ihn verwirrt. Der geruch allerdings, der in der Luft liegt ist angenehm. Es riecht nach Leben, und nach irgendetwas... angenehmen. Mit süßen Früchten konnte er nicht viel anfangen, er hatte schlicht keine Vorstellung davon.

"Ein... verwirrender Ort. Aber... er scheint harmonisch."

Murmelt er schließlich leise, und streckt die Arme unter dem Mantel hervor.

Sie nickt. "Harmonisch, aber doch wild und nicht ganz ungefährlich. Auch wenn mir die Tiere dieses Dschungels nichts antun werden." Sie führt ihn noch ein kleines Stück. Der Felsboden wechselt in einen leichten Grasboden. Das Gras ist weich an den Füßen. Sakura zieht den Mantel von ihren Schultern, denn es ist jetzt warm genug ohne umher zu laufen.

"Die Stadt hier in der Nähe ist nicht besonder groß. Angst braucht Ihr keine zu haben. Die Leute dort sind nett. Man kennt mich dort ausserdem und entsprechend wird man Euch genauso in Ruhe lassen. Aber ich denke ehrlich gesagt nicht, dass Ihr irgendwas zu befürchten habt."

Sie führt ihn unter einen Baum und bedeutet ihm, dass er sich setzen kann. "Hier können wir eine Pause machen. Wenn ihr wollt, schlaft etwas. Ich werde so lange wache halten."

Als der Mantel von seinen Schultern gezogen wird, langt Pheraun wie aus Reflex nach dem groben hemdstoff und zieht es fester um seine Schultern. Es ist ohnehin zu groß, aber die durchgefrorenen Füße tauen allmählich auf, und als sie endlich das weiche Gras berühren fährt er mit den Füßen einige Male einfach probeweise darüber. Es fühlt sich gut an, viel besser als der kalte Schnee. Wieder zuckt sein Kopf in irgendeine Richtung, ein Kolibri nascht unweit von ihm mit flirrenden Flügeln von einer Blüte.

"Menschen sind..."

Murmelt er dann, bricht aber ab und zuckt mit den Schultern, anscheinend nicht die rechten Worte findend.

"Ihr seid... anders. Ihr seid so... wie ich...?"

Ein weig unsicher klingt er schon, aber er Geruch, und so wie sie sich angefühlt hat, als sie einander so nahe waren, das war nicht menschlich.
Am Baum angekommen lässt er sich erschöpft und etwas ungelenk ins Gras sinken, sich mit dem Rücken gegen den Stamm lehnend, als er ihn gefunden hat. Einen Moment streichen seine Fingerspitzen über die rauhe Rinde, dann lehnt er auch den Kopf dagegen, und schließt die Augen. Die Beine zieht er an, um die Arme darum zu schlingen.